Projektbeschreibung:


"DIE VERGANGENHEIT IN DER GEGENWART FÜR DIE ZUKUNFT BEWAHREN“

So können Sie helfen:



Warum kann die Lok Schunter nicht mehr fahren:

 

Im Jahr 2006 wurde Lok Schunter nach mehrjähriger Reparatur und Teilerneuerung des Langkessels durch die Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V wieder In Betrieb genommen. Schon damals war klar, dass der dabei noch nicht erneuerte Stehkessel, in dem sich die Feuerbüchse befindet, über kurz oder lang ebenfalls erneuert werden müsste. Immerhin konnte die Lok noch weitere 10 Jahre mit dem alten Kesselteil betrieben werden. Anfang 2016 wurde durch den TÜV Hannover per Ultraschallprüfung eine auf das zulässige Grenzmaß abgezehrte Kesselwandstärke im Stehkesselbereich festgestellt. Im Betrieb steht der Dampfkessel unter Druck. Die Kesselwände dürfen aus Gründen der Betriebssicherheit in Abhängigkeit zum Kesseldruck eine bestimmte Materialstärke nicht unterschreiten. Die Lok erhielt daher nur noch eine Verlängerung der Kesselfrist mit reduziertem Kesseldruck bis Mitte 2017. Leider wurde nach dem Einsatz beim Frühjahrsfest 2016 festgestellt, dass mehrere der im Langkessel verbauten 121 Rauchrohre anfingen undicht zu werden. Ein Kesselrohrsatz wird spätestens nach 10 Jahren ausgetauscht. Da jedoch ein neuer Kesselrohrsatz inklusive Einbau ca. 10.000 € kostet und dies nur eine Betriebsverlängerung für ein Jahr erlaubt hätte, musste die Maschine leider Ende Mai 2016 vorzeitig außer Betrieb genommen werden.

 

 

Warum soll die Lok Schunter wieder fahren:

 

Das Vorführen alter Dampftechnik gewinnt im digitalen Zeitalter zunehmend an Bedeutung, da schon die heutige Elterngeneration den Dampfbetrieb größtenteils nicht mehr miterlebt hat. Kein Buch oder Film und auch keine Ausstellungslok können die einzigartige Atmosphäre einer betriebsfähigen Dampflok ersetzen. Die Anzahl der insbesondere größerer museal betriebsfähig erhaltener Dampflokomotiven wird in Zukunft weiter abnehmen. Auf lange Sicht werden nur die kleinen, einfachen Maschinen, die auf privaten Gleisen eingesetzt werden, betriebsfähig erhalten werden können. Der Museumsbahnhof Almstedt-Segeste bietet das passende Umfeld, den Besucher einen typischen Nebenbahnbetrieb der 1950er Jahre vorzuführen. Der besondere Erhaltungswert der Lok Schunter wurde im Jahr 2001 durch die Denkmalbehörde gewürdigt: Seitdem ist sie das erste seperat unter Denkmalschutz gestellte normalspurige Schienenfahrzeug des Landes Niedersachsen. Dies stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Besondere Intention der Denkmalbehörde war der betriebsfähige Erhalt der Lokomotive einer vergangenen Epoche.

 

 

Welche Reparaturen sind erforderlich:

 

Um Lok Schunter wieder zum Leben zu erwecken und langfistig betriebsfähig erhalten zu können, ist entweder eine umfangreiche Reperatur, bzw. falls dies technisch nicht möglich sein sollte, alternativ ein Neubau des Stehkessels notwendig. Die sogenannte Feuerbüchse, also die innere Schale des doppelwandigen Stehkessels, ist aus Kupfer gefertigt. Entsprechend besteht grundsätzlich eine Chance, dieses Bauteil nach umfänglicher Überarbeitung wiederverwenden zu können und lediglich die Decken- und Bodenanker, sowie die abgängige äußere Stahlblechschale erneuern zu müssen. Genaueres kann jedoch erst nach eingehender Begutachtung nach Demontage des Kessels entschieden werden.

 

Arbeiten in Eigenleistung durch die Lokmannschaft:

 

Demontage der Aufbauten (Führerhaus, Kohlenkästen, Rohre, Anbauteile, etc.), Ausbau der 121 Rauchrohre, Lösen und Abheben des Kessels, Verladung des Kessels zum Transport in einen Fachbetrieb für Kesselbau, Wiederzusammenbau der Lokomotive nach erfolgter Kesselreperatur, Warmdruckprobe mit TÜV-Sachverständigen.

 

Spezialarbeiten durch einen Fachbetrieb für Kesselbau:

 

Freilegen der kupfernen Feuerbüchse und weitere Untersuchung, Trennen des Stehkessels vom Langkessel, Stehkesselreperatur, bzw. Neubau in Abhängigkeit zur technischen Machbarkeit un in Abstimmung mit dem Denkmalschutz und weiteren Förderer, Zusammenfügen von Steh- und Langkessel, Einbau eines neuen Rauchrohrsatzes.

 

 

Wie lange wir die Reparatur dauern?

 

Sobald die Finanzierung steht, kann die Reparatur beginnen. Die reine Reparaturdauer ist mit ca. einem Jahr (Vor- und Nacharbeiten, sowie erforderliche Abnahmen, etc. eingerechnet) anzusehen. Selbsverständlich wird die Wiederinbetriebnahme der Lok Schunter in unseren Arbeitseinsatzplänen immer oberste Priorität haben.

 

 

Was wird die Reparatur kosten?

 

Nach den bislang vorliegenden Angeboten der Fachbetriebe ist mit Kosten in Höhe von bis zu 150.000,- € netto zu rechnen. Die genaueren Kosten können erst nach Festlegung der grundsätzlichen Herangehensweise (Reparatur oder Neubau), sowie nach eingehender Untersuchung der Bauteile festgestellt werden.

 

 

Wie ist die Finanzierung geplant?

 

Die Reparatur ist für den Verein nicht eigenständig finanzierbar, somit sind Drittmittel erforderlich. Seitens der Denkmalpflege wurde bereits die Förderwürdigkeit festgestellt, einFörderantrag wurde bereits gestellt. Weitere Sponsoren und Förderer der öffentlichen Hand, Stiftungen, sowie privaten Sponsoren und Förderer werden seitens des Vereins gezielt angesprochen und weitere Finanzmittel eingeworben.

 

 

Wie können Besucher den Verein bei der Reparatur unterstützen?

Der Verein freut sich über große und kleine Sach- oder Geldspenden. Jeder gespendete Euro bringt ihn der zeitnahen Wiederinbetriebnahme der Lok Schunter ein Stück näher. Für diese Maßnahmen wird der Verein ähnlich wie bei der Langkesselerneuerung eine zweckgebundene Spendenaktion organisieren. Der gemeinnützige Verein ist berechtigt, steuerlich absetzbare Spendenbescheinigungen auszustellen. Darüber hinbaus ist auch die Herstellung von Kontakten z.B. zu günstigen Quellen für die erforderliche Materialbeschaffung durchaus hilfreich.